Euer Glaube erkennt das Weizenkorn, das in die Erde gefallen ist, meine Brüder, dieses Korn, das der Tod vervielfacht hat. Euer Glaube erkennt Ihn, weil Er in euren Herzen wohnt. Kein Christ wird zögern, daran zu glauben, was Christus von Sich Selbst sagt. Doch wenn das eine Weizenkorn einmal gestorben ist und sich vervielfacht hat, dann sind viele Körner in die Erde ausgesät worden. Der hl. Laurentius ist eines davon und wir feiern heute den Tag, an dem er ausgesät wurde. Wir sehen, welch unglaubliche Ernte hervorgegangen ist aus allen diesen Körnern, die auf der ganzen Erde verstreut sind. Und dieser Anblick erfüllt uns mit großer Freude, wenn wir durch die Gnade Gottes in seine Scheune gehören. Denn nicht alles, was geerntet wird, wird auch in die Scheune eingebracht: Derselbe Regen, der nützlich und fruchtbar ist, lässt die guten Körner und das Kraut wachsen. Doch man bringt nicht beides in die Scheune ein. An uns ist es, jetzt zu wählen […] Hört also, ihr geheiligten Körner, denn ich zweifle nicht daran, dass sich hier eine große Zahl befindet […] Hört mich an oder hört vielmehr in mir Den an, der sich zuerst das gute Weizenkorn genannt hat. Liebt nicht euer Leben in dieser Welt. Wenn ihr euch wirklich liebt, dann liebt euer Leben nicht auf solche Art, denn dann werdet ihr es retten […] „Wer sein Leben liebt, verliert es“. Das gute Weizenkorn ist es, das dies sagt, das Korn, das in die Erde ausgesät wurde und gestorben ist, um viele Frucht zu bringen. Hört es an, da es das, was es sagt, auch getan hat. Es belehrt uns und zeigt uns den Weg durch Sein Beispiel. Christus hing nicht am Leben dieser Welt. Er ist in diese Welt gekommen, um Sich Selbst zu entäußern, um Sein Leben hinzugeben und es wieder zu nehmen, so wie Er es möchte […] Er ist wahrer Gott und wahrer Mensch, der Mensch ohne Sünde, um die Sünde der Welt hinwegzunehmen, bekleidet mit Macht, die so groß ist, dass Er wirklich sagen konnte: „Ich habe die Macht gegeben, mein Leben hinzugeben, und ich habe die Macht, es wieder zu nehmen. Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es aus freiem Willen hin“ (vgl. Joh 10,18).