„Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den kleinen Hunden vorzuwerfen.“ Die Frau nimmt das Wort auf und sagt: „Ja, Herr!“ So, als ob sie sagte: „ Ich bitte nur um ein kleine Krume Brot vom Tisch und aus der Hand des großherzigen Meisters, ‚der allem Fleisch Nahrung gibt‘ (vgl. Ps 135(136),25). Du deckst den Juden als deinen Söhnen den Tisch; so bitte ich dich inständig: verweigere deiner kleinen kanaanäischen Hündin nicht ein Stückchen Brot!“ Jesus sagte zu ihr: „Frau, dein Glaube ist groß.“ Er tadelt die Kleingläubigkeit des Petrus (Mt 14,31) und bewundert den großen Glauben dieser Frau. Sie hat wirklich einen großen Glauben: sie nennt das Fleisch gewordene Wort Sohn Davids; sie ist sich seiner göttlichen Kraft sicher; sie traut es seiner Macht zu, ihre Tochter, die nicht einmal anwesend ist, zu heilen, und zwar durch einen reinen Willensakt. Auch du – wenn dein Glaube groß ist, wenn es der lebendige Glaube ist, aus dem der Gerechte lebt (Röm 1,17), wenn es nicht ein toter Glaube ist, dem die Seele, also die Nächstenliebe, fehlt – auch du wirst dann erleben, dass nicht nur deine Tochter, also deine Seele, vollkommen heil wird, sondern dass „du die Kraft hast, Berge zu versetzen“ (vgl. Mt 17,20).