Unser Herr hat Matthäus, den Steuereintreiber, erwählt, um dessen Kollegen zu ermutigen, auch zu ihm zu kommen. Der Herr hat die Sünder gesehen, er hat sie gerufen und sie neben sich Platz nehmen lassen. Welch wunderliches Schauspiel: die Engel stehen und beben, während die Zöllner sitzen und guter Dinge sind. Die Engel erstarren in Ehrfurcht vor der Größe des Herrn, und die Sünder essen und trinken mit ihm. Die Schriftgelehrten ersticken an Hass und Ärger, und die Zöllner frohlocken über seine Barmherzigkeit. Der Himmel hat dieses Schauspiel gesehen und war voller Staunen; die Hölle hat es gesehen und war außer sich; Satan hat es gesehen und fiel in Raserei; der Tod hat es gesehen und seine Macht verfiel; die Schriftgelehrten haben es gesehen und waren äußerst beunruhigt. Es herrschte Freude im Himmel und Jubel unter den Engeln. Denn die Aufrührer waren überführt, die Widerspenstigen gezähmt, die Sünder zur Besserung gebracht und die Zöllner gerechtfertigt. Wie unser Herr trotz der Aufforderungen seiner Freunde (Mt 16,22) die Schande des Kreuzes nicht von sich wies, so schlug er trotz der Spötteleien seiner Feinde die Gesellschaft der Zöllner nicht aus. Er gab nichts auf den Spott und verachtete das Lob und tat so alles, was das Beste für die Menschen ist.