Sonntag, 9 September 2018 : Kommentar Hl. Laurentius von Brindisi

Das göttliche Gesetz erzählt von den Werken, die Gott vollbracht hat bei der Erschaffung der Welt und es fügt hinzu: „Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Und siehe, es war sehr gut“ (Gen 1,31) […] Das Evangelium erzählt vom Werk der Erlösung und der neuen Schöpfung und sagt in gleicher Weise: „Er hat alles gut gemacht“ (Mk 7,37) […] Das Feuer kann durch seine Natur sicherlich nur Hitze verbreiten und keine Kälte produzieren. Die Sonne strahlt nur Licht aus und kann keine Finsternis hervorbringen. So kann Gott auch nur gute Dinge schaffen, denn er ist die unendliche Güte, das Licht selbst. Er ist die Sonne, die ein unendliches Licht verstrahlt, das Feuer, das eine unendliche Hitze verströmt: „Er hat alles gut gemacht“ […] Das Gesetz sagt, dass alles, was Gott geschaffen hat, gut ist. Und das Evangelium sagt, dass er alles gut gemacht hat. Doch gute Sachen zu tun heißt nicht, sie einfach und wie selbstverständlich auch gut zu machen. Viele nämlich, um die Wahrheit zu sagen, tun gute Dinge ohne sie auch gut zu machen, wie die Heuchler, die ganz sicher gute Dinge tun, doch aus einem schlechten Geist heraus und mit verkehrter und falscher Intention. Gott hingegen tut alle guten Dinge und er macht sie gut. „Gerecht ist der HERR auf all seinen Wegen und getreu in all seinen Werken“ (Ps 144(145),17) […] Und wenn Gott, der weiß, dass wir unsere Freude in dem finden, was gut ist, für uns alle diese guten Dinge geschaffen hat und sie gut gemacht hat, warum bitte bemühen wir uns nicht, nur noch gute Dinge zu tun und sie gut zu machen, weil auch wir nunmehr wissen, dass auch Gott daran seine Freude hat?

Zuletzt geändert: 8 September 2018