„Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist - Amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen“ (Mt 10,42) […] Es ist der einzige Lohn, der nicht eines Tages seinen Wert verliert: „Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet, wenn es zu Ende geht!“ Das Vermögen, über das wir verfügen, darf nicht nur uns dienen; mit ungerechten Gütern kann man ein gerechtes und nützliches Werk tun und einem von denen helfen, die der Vater für seine ewigen Wohnungen vorherbestimmt hat […] Wie schön ist doch das Wort des Apostels Paulus: „Gott liebt einen fröhlichen Geber“ (2 Kor 9,7): einen, der gern Almosen gibt; der sät, ohne zu rechnen und doch ebenso reichlich erntet; der ohne zu murren, zu zaudern oder zu zögern teilt […] Und noch gewaltiger ist das, was der Herr an einer anderen Stelle sagt: „Gib jedem, der dich bittet“ (Lk 6,30) […] Denk doch an den herrlichen Lohn, der deiner Großherzigkeit verheißen ist: die ewigen Wohnungen. Das ist doch ein wunderbarer Handel, ein außerordentliches Geschäft! Unsterblichkeit kann für Geld gekauft werden, die vergänglichen Güter dieser Welt können gegen eine ewige Wohnung im Himmel eingetauscht werden! Wenn ihr Reichen also klug seid, verwendet eure Mühe auf diesen Handel […] Warum lasst ihr euch von Diamanten und Smaragden umgarnen, von Häusern, die das Feuer verschlingt, an denen der Zahn der Zeit nagt und die ein Erdbeben zum Einsturz bringt? Trachtet ausschließlich danach, in den Himmel zu kommen und mit Gott zu herrschen. Ein Mensch, ein Armer, schenkt euch dieses Reich […] Der Herr hat übrigens nicht gesagt: „Gib!“ oder „Gewähre!“ oder „Erweise Wohltaten!“ oder „Hilf!“, sondern „Macht euch Freunde“. Freundschaft entsteht nicht durch ein einmaliges Geschenk, sondern erwächst aus einer langen Vertrautheit. Weder der Glaube noch die Nächstenliebe oder die Geduld sind das Werk eines einzigen Tages: „wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet“ (Mt 10,22).