Freitag, 7 Dezember 2018 : Kommentar Hl. Maximus von Turin

Der Tag, den der Herr gemacht hat (Ps 118(117),24), durchdringt alles, enthält alles, umfängt zugleich Himmel, Erde und Hölle. Für das Licht, nämlich Christus, sind Mauern kein Hindernis, es wird nicht durch die Elemente gebrochen noch von der Finsternis verschluckt. Das Licht Christi ist ja ein Tag ohne Nacht, ein Tag ohne Ende; es leuchtet überall, strahlt überall, verbleibt überall. Christus ist der Tag, sagt der Apostel Paulus: „Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe“ (Röm 13,12). Die Nacht, sagt er, ist vorgerückt, sie geht dem Tag voraus. Dies bedeutet: Sobald das Licht Christi erstrahlt, entschwindet die Finsternis des Teufels, es folgt ihm nicht die Nacht der Sünde; ewiges Licht vertreibt die Schatten des Gestern und hemmt die schleichende Ausbreitung des Bösen. Die Schrift bezeugt, dass der Tag des Herrn Himmel, Erde und Hölle erleuchtet. Er erstrahlt auf Erden: „Er kam“, so sagt Johannes, „als das wahre Licht in die Welt, das jeden Menschen erleuchtet“ (vgl. Joh 1,9). Er leuchtet in der Hölle. „Das Volk, das in der Finsternis ging, sah ein helles Licht“, sagt der Prophet (Jes 9,1). Und dieses Licht wohnt im Himmel, wie David sagt: „Sein Geschlecht soll bleiben auf ewig, sein Thron habe Bestand vor mir wie die Sonne“ (vgl. Ps 89(88),37).

Zuletzt geändert: 6 December 2018