Ein Garten ist es, in dem Christus festgenommen und begraben wurde. In einem Garten, wo er auch auferstand, „wuchs er und ward ein Baum“, wie geschrieben steht: „Wie ein Apfelbaum unter den Bäumen des Waldes, so ist mein Bruder inmitten der Söhne“ (vgl. Hld 2,3). Sät also auch ihr Christus in eurem Garten aus. Presse auch mit Christus den Glauben und säe ihn! Ein Pressen des Glaubens ist es, wenn wir Christus als Gekreuzigten glauben. Ein Pressen des Glaubens war es von seiten des Paulus, da er bekannte: „Und ich, da ich zu euch kam, Brüder, trat, da ich euch das Geheimnis Gottes verkündete, nicht mit hervorragender Rede oder Weisheit auf; denn ich nahm mir vor, nichts unter euch zu wissen als Christus Jesus und diesen als den Gekreuzigten“ (vgl. 1 Kor 2,1–2). […] Den Glauben aber säen wir, wenn wir auf Grund des Evangeliums und der apostolischen und prophetischen Lesungen an des Herrn Leiden glauben. Den Glauben also säen wir, wenn wir ihn gleichsam in den aufgeweichten und aufgelockerten Boden der Menschheit des Herrn betten. […] Wer nämlich einmal an die Menschwerdung des Gottessohnes glaubt, glaubt auch an seinen Tod für uns, glaubt auch an seine Auferstehung für uns. Den Glauben also säe ich, wenn ich dazwischen hinein auch sein Begräbnis ausstreue. Willst du dich überzeugen, dass Christus ein Samenkorn, dass Christus ein Saatkorn ist? „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, so bleibt es allein; wenn es aber stirbt, so wird es viele Frucht bringen“ (vgl. Joh 12,24) […] Christus selber sagt das. Ein Weizenkorn aber ist er, weil er das Herz des Menschen stärkt (Ps 104(103),15); ein Senfkorn, weil er das Herz des Menschen entbrennen macht. Doch so sehr beide Vergleiche für alle Fälle passen, erscheint er doch als Weizenkorn, wenn von seiner Auferstehung die Rede ist; denn er ist das Brot Gottes, das vom Himmel gekommen ist (vgl. Joh 6,33) […] Ein Senfkorn aber ist er, insofern die Predigt vom Leiden des Herrn mehr bitter und scharf mundet, bittere Zähren, scharfe Gemütsbewegungen auslöst.