Samstag, 5 Januar 2019 : Kommentar Hl. Nerses Schnorhali

Du, Herr, hast Jakob, den jüngeren Sohn von Isaak und Rebekka, deinen geliebten Sohn genannt und ihn in Israel umbenannt (Gen 32,29). Du hast ihn in die Zukunft schauen lassen und ihm die Leiter gezeigt, die von der Erde zum Himmel führt. Oberhalb der Leiter stand Gott, und Engel stiegen auf und nieder […] Das war das Zeichen des großen Geheimnisses, wie die Menschen sagten, die vom Geist Gottes erleuchtet waren […] Zu meinem Vorteil bin auch ich der Jüngere. Zu meinem Nachteil bin ich ein reifer Mann, wie mein älterer Bruder Esau […] Ich habe meinen Schatz verkauft, um meine Begehrlichkeit zu befriedigen (Gen 25,33), und ich habe meinen Namen aus dem Buch des Lebens gestrichen, wo im Himmel die Erstgeborenen der Gerechten (Ps 69(68),29) verzeichnet sind. Ich flehe dich an, du Licht aus der Höhe, du Fürst der Chöre von Feuer, dass auch für mich die Pforten des Himmels geöffnet seien, wie sie es einst für Israel waren. Sei barmherzig und lass meine gefallene Seele wieder aufsteigen auf der Leiter des Lichtes, dem geheimnisvollen Zeichen, das den Menschen über ihre Rückkehr von der Erde zum Himmel gegeben ist. Durch die Schläue des Bösen habe ich deine wohlriechende Salbung des Geistes verloren. Salbe doch in deiner Güte mein Haupt wieder mit deiner schützenden Rechten. Ich leiste dir nicht im Zweikampf Widerstand, o Mächtiger, so wie Jakob (Gen 32,25); denn ich bin nichts als Schwachheit.

Zuletzt geändert: 4 January 2019