Meine Brüder, heute beginnen wir die große Reise der Fastenzeit. Schaffen wir also unseren ganzen Vorrat an Essen und Trinken auf unser Schiff, indem wir die reiche Barmherzigkeit dort verstauen, die wir brauchen werden. Denn unser Fasten hat Hunger, unser Fasten hat Durst, wenn es sich nicht von Güte ernährt, wenn es seinen Durst nicht an der Barmherzigkeit löscht. Unser Fasten friert, unser Fasten scheitert, wenn die Wolle des Almosens es nicht bedeckt, wenn das Gewand des Mitleids es nicht einhüllt. Brüder, was der Frühling für das Erdreich ist, das ist die Barmherzigkeit für das Fasten: Der sanfte Frühlingswind bringt alle Knospen im weiten Land zur Blüte; das barmherzige Fasten lässt all unsere Saaten wachsen und blühen, lässt sie Frucht tragen bis zur himmlischen Ernte. Was das Öl für die Lampe ist, ist die Güte für das Fasten. Wie das Fett des Öles das Licht der Lampe zum Leuchten bringt und sie mit so wenig Nahrung zum Trost einer ganzen Nacht leuchten lässt, so bringt die Güte das Fasten zum Leuchten: Es sendet Strahlen aus, die in der Enthaltsamkeit ihren vollen Glanz entfalten. Was die Sonne für den Tag ist, das ist das Almosen für das Fasten: Der Glanz der Sonne verstärkt die Helligkeit des Tages und zerstreut das Dunkel der Wolken. Das Almosen, welches das Fasten begleitet, heiligt die Heiligkeit und vertreibt, dank des Lichtes der Güte, alles aus unseren Wünschen, was todbringend sein könnte. Kurz gesagt: Was der Leib für die Seele ist, das ist die Großherzigkeit für das Fasten: Wenn die Seele den Körper verlässt, bringt sie ihm den Tod; wenn die Großherzigkeit das Fasten nicht mehr begleitet, ist es sein Tod.