Im Himmel sitzt du auf deinem Thron, hier unten auf dem Eselsfohlen, Christus, der du Gott bist, du nahmst das Lob der Engel an und das Lied der Kinder, die Dir zuriefen: „Hochgelobt seist du, der du kommst, um Adam zurückzurufen“ […] Seht, unser König, sanft und friedvoll, auf dem Jungen einer Eselin sitzend, der eilends kommt, um sein Leiden auf sich und die Sünden hinweg zu nehmen. Das Wort, die Weisheit Gottes, auf einem unvernünftigen Tier sitzend, will alle vernünftigen Wesen retten. Und man konnte jenen auf dem Rücken eines Esels betrachten, den die Cherubim tragen und der einst Elias im feurigen Wagen hinwegnahm, jenen, der „reich wie er war, arm wurde“ aus freiem Willen (vgl. 2 Kor 8,9), jenen, der, indem er die Schwachheit wählte, allen die Kraft gibt, die ihm zurufen: „Hochgelobt seist du, der du kommst, um Adam zurückzurufen“ […] Du offenbarst deine Kraft, indem du die Bedürftigkeit wählst […] Die Kleider der Jünger waren ein Zeichen der Bedürftigkeit, doch deine Macht war zu messen an dem Loblied der Kinder und der Volksmenge, die rief: „Hosanna – das heißt: Rette doch! – in der Höhe. Errette, Höchster, die Gedemütigten. Erbarme Dich unser wegen unserer Palmen; die Zweige, die sich bewegen, werden Dein Herz rühren, o du, der du kommst, um Adam zurückzurufen“ […] – O Geschöpf aus meiner Hand, antwortet der Schöpfer […], ich selber bin gekommen. Nicht das Gesetz konnte dich retten, da es dich nicht erschaffen hat, und auch die Propheten nicht, die wie du meine Geschöpfe waren. Es liegt allein an mir, dich von deiner Schuld zu befreien. Ich bin für dich verkauft – und ich setze dich frei; Ich bin deinetwegen gekreuzigt – und du entgehst dem Tod. Ich sterbe – und lehre dich rufen: „Hochgelobt seist du, der du kommst, um Adam zurückzurufen“. Habe ich etwa so die Engel geliebt? Nein, dich, den Elenden, habe ich an mein Herz gedrückt. Ich habe meine Herrlichkeit verborgen, und ich, der Reiche, wurde arm aus freien Stücken, weil ich dich so sehr liebe. Für dich habe ich Hunger gelitten, Durst, Müdigkeit. Ich habe Gebirge durchquert, Schluchten und Täler, auf der Suche nach dir, verlorenes Schaf. Ich habe den Namen des Lammes angenommen, um dich zurückzuholen, indem ich dich locke durch meine Hirtenstimme, und ich will mein Leben für dich geben, um dich den Klauen des Wolfs zu entreißen. Ich ertrage alles, damit du rufst: „Hochgelobt seist du, der du kommst, um Adam zurückzurufen“.