Man muss Christus nachfolgen, ihm anhangen; man darf nicht von ihm weichen bis zum Tod. So wie Elischa zu seinem Meister sagte: „So wahr der Herr lebt, und so wahr du lebst: Ich verlasse dich nicht“ (2 Kön 2,2). […] Folgen wir also Christus nach und binden wir uns an ihn! „Gott nahe zu sein ist mein Glück“, sagt der Psalmist (73(72),28) und „meine Seele hängt an dir, Herr, deine rechte Hand hält mich fest“ (vgl. Ps 63(62),9). Der hl. Paulus setzt hinzu: „Wer sich […] an den Herrn bindet, ist ein Geist mit ihm“ (1 Kor 6,17): nicht nur ein Leib, sondern ein Geist. Von Christi Geist lebt sein ganzer Leib, durch den Leib Christi kommt man zum Geist Christi. Bleibe also durch den Glauben im Leib Christi, und du wirst eines Tages ein Geist mit ihm sein. Du bist schon durch den Glauben mit seinem Leib vereinigt; in der (seligen) Schau wirst du auch mit seinem Geist vereinigt sein. Nicht, dass wir dort oben körperlos schauen würden; aber unsere Körper werden geistlicher Art sein (vgl. 1 Kor 15,44). „Vater“, sagt Christus, „ich will, dass sie eins seien in uns, wie du, Vater, und ich eins sind, damit die Welt glaubt“ (vgl. Joh 17,21–22): hier haben wir die Einheit durch den Glauben. Und dann bittet er: „Sie sollen vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt“ (vgl. Joh 17,23): hier haben wir die Einheit durch die Schau. Das ist die Art und Weise, sich geistlich zu nähren vom Leib Christi: einen reinen Glauben an ihn haben, durch die ständige Betrachtung den Inhalt dieses Glaubens suchen, durch den Verstand das Gesuchte finden, den Gegenstand unserer Entdeckung glühend lieben, so weit wie möglich den nachahmen, den wir lieben, und indem wir ihn nachahmen, ihm beständig anhangen, um zur ewigen Vereinigung zu gelangen.