Jesus bestieg den Berg mit den drei Jüngern, die er ausgewählt hatte. Dort wurde er durch ein blendendweißes göttliches Licht verklärt, so dass sogar sein Gewand wie Licht zu strahlen schien. Dann sprachen Mose und Elija, die Jesus umrahmten, miteinander über sein Ende, das sich in Jerusalem erfüllen sollte, das heißt über das Geheimnis seiner Menschwerdung und seines heilbringenden Leidens, das sich am Kreuz vollenden sollte. Denn das Gesetz des Mose und die Weissagung der Propheten hatten wahrhaftig im Voraus auf das Geheimnis Christi hingewiesen […] Dieses Erscheinen von Mose und Elija und ihre Unterredung sollten aufzeigen, dass das Gesetz und die Propheten gleichsam die Eskorte unseres Herrn Jesus Christus bildeten, des Herrn, auf den sie hingewiesen hatten. Nachdem sie erschienen waren, schwiegen sie nicht, sondern sprachen von der Herrlichkeit, die dem Herrn in Jerusalem durch sein Leiden und Kreuz, vor allem aber durch seine Auferstehung zuteilwerden sollte. Vielleicht wollte der selige Petrus auf dem Berg bleiben, weil er glaubte, nun sei die Königsherrschaft Gottes angebrochen; denn er sagte, dass sie „drei Hütten bauen wollen, er wusste aber nicht, was er sagte“ (vgl. Lk 9,33). Die Zeit für das Ende der Welt war nämlich noch nicht gekommen, und die Heiligen genießen ja nicht schon in der Gegenwart die ihnen verheißene Hoffnung. Denn der hl. Paulus versichert: „Er wird unseren armseligen Leib in die Gestalt seines verherrlichten Leibes verwandeln“ (vgl. Phil 3,21). Da der Heilsplan noch nicht erfüllt war, sondern erst an seinem Beginn stand, konnte Christus, der aus Liebe in die Welt gekommen war, nicht darauf verzichten, für sie leiden zu wollen. Denn er hat die menschliche Natur angenommen, um in seinem Fleisch den Tod zu erleiden und ihn durch seine Auferstehung von den Toten zu vernichten.