„Was soll ich tun? Ich werde größere Scheunen bauen!“ Warum waren sie so ertragreich, die Ländereien dieses Mannes, der von seinem Reichtum bloß schlechten Gebrauch machen würde? Dadurch sollte die unermessliche Güte Gottes, dessen Gnade sich auf alle erstreckt, noch deutlicher offenbar werden, „denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte“ (Mt 5,45) […] Solche Wohltaten erwies Gott diesem Reichen: fruchtbares Ackerland, mildes Klima, reichlich Saatgut, Ochsen für die Feldarbeit und alles, was den Wohlstand sichert. Und er, was gibt er dafür zurück? Schlechte Laune, Verdrossenheit und Ichsucht. So dankte er seinem Wohltäter. Er vergaß, dass wir alle zu derselben menschlichen Natur gehören. Es dachte nicht daran, seinen Überfluss an die Armen zu verteilen. Er ignorierte diese göttlichen Anweisungen: „Versag keine Wohltat dem, der sie braucht“ (Spr 3,27); „Nie sollen Liebe und Treue dich verlassen“ (3,3); „Teile dein Brot an die Hungrigen aus“ (vgl. Jes 58,7). Alle Propheten, alle Weisen riefen ihm diese Anweisungen zu, aber er stellte sich taub. Seine Speicher quollen über, sie waren viel zu klein für das Getreide, das in ihnen angehäuft wurde; sein Herz aber war noch nicht befriedigt […] Er wollte nichts weggeben, konnte aber nicht alles lagern. Dieses Problem setzte ihm zu: „Was soll ich tun?“, fragte er sich immer wieder. Wer sollte nicht Mitleid haben mit einem derart besessenen Mann? Der Überfluss macht ihn unglücklich […]; er jammert genauso wie die Habenichtse: „Was soll ich tun?“ „Was soll ich essen, was soll ich anziehen?“ […] Bedenke, Mensch, wer es ist, dich mit seinen Gaben überhäuft. Denke ein wenig über dich selbst nach. Wer bist du? Was ist dir anvertraut worden? Von wem hast du diese Verantwortung bekommen? Warum wurdest du auserwählt? Du bist der Diener des guten Gottes; du bist verantwortlich für deine Gefährten, die mit dir im Dienst stehen […] „Was soll ich tun?“ Die Antwort ist einfach: „Ich will die Hungrigen sättigen, die Armen einladen […] Ihr alle, denen es an Brot mangelt, kommt und schöpft die von Gott geschenkten Gaben, die wie aus einem Brunnen fließen.“