„Kein Sklave kann zwei Herren dienen“. Nicht, dass es zwei geben würde: es gibt nur einen Herrn. Denn selbst wenn es Leute gibt, die dem Geld dienen, so besitzt dieses doch kein Recht, Herr zu sein. Jene laden sich vielmehr selbst das Joch dieser Sklaverei auf. Tatsächlich hat das Geld keine legitime Macht, sondern lässt eine ungerechte Sklaverei entstehen. Darum sagt Jesus: „Macht euch Freunde mit Hilfe des ungerechten Mammons“, damit wir durch unsere Großzügigkeit gegenüber den Armen die Gunst der Engel und Heiligen erlangen. Der Verwalter wird nicht kritisiert: Wir lernen daraus, dass wir keine Herren, sondern vielmehr Verwalter der Reichtümer eines anderen sind. Obwohl er gefehlt hat, wird er gelobt, denn indem er anderen im Namen seines Herrn Schulden erlässt, schafft er sich Unterstützung. Und Jesus sprach sehr richtig vom „ungerechten Reichtum“, denn die Habsucht versucht unser Herz durch die mannigfachen Lockungen des Reichtums zu verleiten, auf dass wir willentliche Sklaven des Reichtums würden. Deshalb sagt er: „Und wenn ihr im Umgang mit dem fremden Gut nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann euer (wahres) Eigentum geben?“ (Lk 16,12). Reichtum ist uns fremd, weil er außerhalb unserer Natur liegt. Er wird nicht mit uns geboren und folgt uns nicht im Tod. Christus dagegen gehört zu uns, weil er das Leben ist […] Seien wir also keine Sklaven äußerer Güter, da wir einzig Christus als Herrn anerkennen sollen.