„Trink Wasser aus deiner eigenen Zisterne, dir allein soll sie gehören“ (vgl. Spr 5,15.17). Sieh zu, der du mir zuhörst, dass du deinen eigenen Brunnen und deine eigene Quelle hast, so dass du, wenn du die Schrift aufschlägst, auch selber eine Auslegung zu entdecken vermagst. Ja, von dem, was du in der Kirche gelernt hast, versuche auch du an der Quelle deines Geistes zu trinken. In deinem Inneren ist […] „das lebendige Wasser“ (vgl. Joh 4,10), da sind die nie versiegenden Kanäle und die angeschwollenen Ströme geistlichen Schriftsinns, sofern sie nicht durch Erde und Schmutzt verstopft sind. In diesem Fall muss man graben und reinigen, also die Trägheit des Geistes vertreiben und die Unruhe des Herzens abschütteln. Reinige also deinen Geist, damit du eines Tages aus deinen Quellen trinken und lebendiges Wasser aus deinen Brunnen schöpfen kannst. Denn wenn du das Wort Gottes in dir empfangen hast, wenn du von Jesus das lebendige Wasser empfangen und wenn du es im Glauben empfangen hast, wird es in dir zur „sprudelnden Quelle für das ewige Leben“ werden (vgl. Joh 4,14).