Man sollte nicht vergessen, dass die Würde der Arbeit sich auf die Liebe gründet […] Der Mensch darf sich nicht damit begnügen, Dinge zu machen, Gegenstände herzustellen. Die Arbeit wird aus der Liebe geboren, gibt der Liebe Ausdruck, und regelt sich nach der Liebe. Wir erkennen Gott nicht nur in dem Schauspiel, das uns die Natur bietet, sondern auch in der Erfahrung unserer Arbeit und Bemühung. So ist die Arbeit Gebet, Danksagung; denn wir wissen, dass Gott uns auf der Erde unseren Platz zugewiesen hat, dass er uns liebt und wir die Erben seiner Verheißung sind. Folgerichtig sagt er uns: „Ob ihr also esst oder trinkt oder etwas anderes tut: tut alles zur Verherrlichung Gottes“ (1 Kor 10,31). Berufliche Arbeit ist auch Apostolat, eine Gelegenheit, sich den Mitmenschen hinzugeben, um ihnen Christus zu offenbaren und sie Gott dem Vater zuzuführen, was nur eine Folge der Liebe ist, die der Heilige Geist in unsere Seelen ausgießt. Unter den Hinweisen, die Paulus den Ephesern gibt, wie sich ihre Bekehrung in der Praxis zeigen sollte, finden wir folgenden: „Der Dieb soll nicht mehr stehlen, sondern arbeiten und sich mit seinen Händen etwas verdienen, damit er den Notleidenden davon geben kann“ (Eph 4,28). Die Menschen brauchen das Brot der Erde, um sich zu sättigen, aber auch das Brot des Himmels, damit es in ihren Herzen hell und warm wird. Bei eurer Arbeit, bei den Initiativen, die sich daraus entwickeln, bei euren Gesprächen, in euren Beziehungen, könnt und sollt ihr diese Regel anwenden. Wenn wir in diesem Geist arbeiten, wird unser Leben, trotz aller Begrenzungen, die allem Irdischen anhaften, eine Vorwegnahme der himmlischen Herrlichkeit sein, eine Vorwegnahme der Verbindung mit Gott und den Heiligen, wo allein Liebe, Großmut, Treue, Freundschaft und Freude herrschen. Ihr findet in eurer normalen beruflichen Betätigung das wirkliche, handfeste und solide Material, mit dem es euch möglich wird, eurem ganzen christlichen Leben Gestalt zu verleihen und Christi Gnade in der Praxis erfahrbar zu machen.