Am Fest der Erscheinung brachte sie [Gertrud] nach dem Beispiel der königlichen Opfergaben Gott als Myrrhe den Leib Christi dar mit allen seinen Nöten und seinem ganzen Leiden zur Sühne aller Sünden der Menschen von Adam bis zum letzten, als Weihrauch die andachtsvollste Seele Christi zum Ersatz sämtlicher Vernachlässigungen und als Gold die hoch erhabene Gottheit Christi mit der Wonne ihres Genusses zur Ergänzung der Mängel aller Geschöpfe. Darauf erschien ihr der Herr Jesus, indem er ihr Opfer der heiligsten Dreifaltigkeit vorstellte. Als sodann der Herr mitten durch den Himmel zu gehen schien, sah man die ganze himmlische Heerschar aus Ehrfurcht vor jenem Opfer die Knie beugen und das Haupt tief verneigen […] Hiernach erinnerte sie sich, dass einige Personen aus Demut ihr aufgetragen hatte, ihre Gebetchen, die sie vor dem Fest dem Herrn dargebracht hatten, zur Erinnerung an die genannten königlichen Opfergaben für sie Gott aufzuopfern. Als sie dies mit Andacht tat, erschien ihr der Herr Jesus wiederum, indem er auch dieses Opfer, wie um es Gott dem Vater darzubringen, durch den Himmel trug, wobei die ihm begegnende himmlische Heerschar dasselbe als ein sehr geziemendes Geschenk lobpries. Hierdurch erkannte sie: Wenn jemand Gott seine eigenen Gebete und Bemühungen aufopfert, so preist der ganze himmlische Hof sie als Gott angenehme Geschenke. Wenn aber jemand den seinigen die vollkommeneren des Sohnes Gottes hinzufügt, so verehren die Heiligen dies also, als wenn zur Würde dieses Opfers niemand aufschauen dürfe außer allein die über alle hocherhabene Dreifaltigkeit.