Am Anfang dieses Pilgerweges trifft sich der Glaube Mariens mit dem Glauben Josefs. Wenn Elisabet von der Mutter des Erlösers sagte: „Selig ist die, die geglaubt hat“, so kann man gewissermaßen dieses Seligsein auch auf Josef beziehen, weil er positiv auf das Wort Gottes antwortete, als es ihm in jenem entscheidenden Augenblick überbracht wurde. Um genau zu sein: Josef antwortete auf die „Verkündigung“ des Engels nicht wie Maria, sondern „er tat, was der Herr ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich“. Was er getan hat, ist reinster „Gehorsam des Glaubens“ (vgl. Röm 1,5; 16,26; 2 Kor 10,5–6). Man kann sagen, das, was Josef getan hat, verband ihn in ganz besonderer Weise mit dem Glauben Mariens: er nahm als von Gott kommende Wahrheit an, was sie bereits bei der Verkündigung angenommen hatte. Das Konzil lehrt: „Dem offenbarenden Gott ist der ‚Gehorsam des Glaubens‘ zu leisten. Darin überantwortet sich der Mensch Gott als ganzer in Freiheit, indem er sich ‚dem offenbarenden Gott mit Verstand und Willen voll unterwirft‘ und seiner Offenbarung willig zustimmt“ (Dei Verbum, 5). Der eben zitierte Satz, der das Wesen selbst des Glaubens berührt, trifft voll und ganz auf Josef von Nazaret zu. Er wurde deswegen in einzigartiger Weise ein Hüter des Geheimnisses, das „von Ewigkeit her in Gott verborgen war“ (vgl. Eph 3,9), so wie es Maria in jenem entscheidenden Augenblick wurde, den der Apostel die „Fülle der Zeit“ nennt, als nämlich „Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau, sandte, damit er die freikaufe, die unter dem Gesetz stehen, und damit wir die Sohnschaft erlangen“ (vgl. Gal 4,4–5). […] Der erste Hüter dieses göttlichen Geheimnisses ist Josef, zusammen mit Maria. […] Wenn wir den Text beider Evangelisten, Matthäus und Lukas, vor Augen haben, können wir auch sagen, dass Josef der erste ist, der am Glauben der Gottesmutter teilhat, und dass er dadurch seine Frau im Glauben der göttlichen Verkündigung unterstützt. Er ist es auch, der von Gott als erster auf den „Pilgerweg des Glaubens“ gestellt wurde, auf dem Maria – vor allem seit Golgota und Pfingstgeschehen – in vollkommener Weise „vorangegangen ist“. Josefs eigener Weg, sein Pilgerweg des Glaubens wird früher enden […] Doch der Glaubensweg Josefs schlägt dieselbe Richtung ein […].