Wie kann man den Ungläubigen oder einen, der wenig Glauben hat, davon überzeugen, dass die Ameise Flügel haben kann, dass eine Raupe fliegen kann, und dass in der Schöpfung viele andere widersprüchliche Dinge geschehen – sodass er, indem er sich von der Krankheit des Unglaubens und der Verzweiflung befreit, selber Flügel bekommt und sich wie ein Baum mit Blüten der heiligen Erkenntnis bedeckt? Es heißt in der Tat: „Ich lasse den verdorrten Baum erblühen und mache ausgetrocknete Gebeine lebendig“ (vgl. Ez 17,24; 37,1–11). […] Der Seele, die sich selbst verwirft angesichts ihrer zahlreichen Versuchungen und des so großen Sündenschwarms, und die sagt: „Meine Hoffnung ist untergegangen, ich bin verloren“ (vgl. Ez 37,11), dieser Seele wurde Antwort gegeben von Gott, der nicht an unserem Heil verzweifelt: „Ihr werdet lebendig werden und erkennen, dass ich der Herr bin“ (vgl. Ez 37,6). Und der Seele, die sich fragt, wie sie wohl durch große Tugenden Christus gebären könne, wurde gesagt: „Der Heilige Geist wird über dich kommen“ (Lk 1,35). Da aber, wo der Heilige Geist ist, erwarte nicht mehr die Norm, das Naturgesetz und die Gewohnheit! Denn der Heilige Geist, den wir anbeten, ist allmächtig, und er mutet dir Dinge zu, die du gar nicht tragen könntest, sodass du staunst. Das bedeutet auch, dass der Verstand, der vorher unterlegen war, jetzt den Sieg davonträgt. Denn der Tröster, der in seiner Barmherzigkeit auf uns herabkommt, waltet über allem. Er ist erhaben über alle natürlichen Regungen.