Für jede Krankheit gibt es Medikamente und Behandlungen. Aber solange sich keine sanfte, dienstbereite Hand und kein großzügiges, zu spontaner Liebe bereites Herz findet, glaube ich nicht, dass eine so schreckliche Krankheit, wie es der Mangel an Liebe ist, jemals geheilt werden kann. Keiner von uns hat das Recht, jemanden – wer auch immer es sein mag – zu verurteilen. Selbst dann nicht, wenn wir Menschen absinken sehen, ohne verstehen zu können, warum. Lädt Jesus uns nicht dazu ein, keinen zu verurteilen? Vielleicht haben auch wir Anteil daran, dass diese Menschen so geworden sind, wie sie jetzt sind. Wir müssen begreifen, dass sie unsere Brüder und Schwestern sind. Dieser Aussätzige, jener Trunksüchtige, dieser Kranke – sie alle sind unsere Brüder, weil auch sie für eine größere Liebe geschaffen worden sind. Das dürfen wir nie vergessen. Jesus Christus selbst identifiziert sich mit ihnen, wenn er sagt: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40). Und vielleicht befinden sich diese Menschen auf der Straße, ohne jegliche Liebe und Fürsorge, weil wir ihnen unsere Fürsorge, unsere Zuneigung verweigert haben. Sei sanft, unendlich sanft gegenüber dem Armen, der leidet! Wir verstehen so wenig davon, was er gerade durchmacht. Am schwersten ist es, nicht angenommen zu sein.