Hört aufmerksam meinen Worten zu, und leiht euer Ohr meiner bescheidenen Rede. Euch allen rufe ich zu, euch alle ermahne ich: „Erhebt euch zu Gott, entledigt euch eurer Anhänglichkeit an die Leidenschaften!“ Hört, was euch der Prophet zuruft: „Kommt, wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn und zum Haus des Gottes Jakobs“ (Jes 2,3), dem unerschütterlichen Haus, und lasst uns mit den Augen unseres Geistes die Freude betrachten, die uns durch himmlische Verheißungen bestimmt ist. Meine geliebten Kinder, rafft euren Eifer zusammen, nehmt feurige Flügel wie Tauben, wie es geschrieben steht, fliegt davon (vgl. Ps 55(54),7) und gelangt auf die Plätze der Tugendhaften zu seiner Rechten (vgl. Mt 25,33). Empfangt Freude, geistliches und leidenschaftliches Verlangen nach Gott. Verkostet die überaus große Süße seiner Liebe und betrachtet von daher alles andere als zweitrangig; tretet mit Füßen eitlen Ruhm, Fleischeslust und wilden Zorn! […] Für diesen raschen Flug, der von der Erde in den Himmel führt, lasst uns die Röcke hochraffen, lasst uns wachsam sein und unseren Blick schärfen. Sicher können die Reisenden unter Umständen zu leiden haben. Und das geschieht auch euch: Wie ihr seht, müht ihr euch in harter Arbeit ab, ihr werdet müde, ihr bearbeitet die Erde bis zur Erschöpfung; es fließt euer Schweiß, ihr seid am Ende eurer Kräfte, hungrig und durstig: der eine kämpft mit dem Pflug, der andere im Weinberg, wieder einer an der Ölpresse oder beim Kochen, beim Bauen, beim Brotbacken oder im Keller, kurz: jeder an seinem Platz. Alle schreiten auf dem Weg zu Gott voran, sie nähern sich der großen Stadt und durch den Tod hindurch werden sie Zugang erhalten zu der unaussprechlichen Freude an den Gütern, die Gott denen vorbehält, die ihn geliebt haben. […] Mögen wir für würdig befunden werden des Reiches Christi, unseres Gottes, dem mit dem Vater und dem Heiligen Geist die Herrlichkeit und die Macht gehört, jetzt und immer und in Ewigkeit. Amen.