Zu unserem Wohl und zu unserem Heil halten uns alle Heiligen Schriften dazu an, unaufhörlich und demütig unsere Sünden zu bekennen, nicht nur vor Gott, sondern auch vor einem heiligen und gottesfürchtigen Mann. So rät uns der Heilige Geist durch die Stimme des Apostel Jakobus: „Bekennt einander eure Sünden, und betet füreinander, damit ihr das Heil erlangt“ (vgl. 5,16 Vulg.) […] und der Psalmist sagt: „Ich will dem Herrn meine Frevel bekennen. Und du hast mir die Schuld vergeben“ (Ps 32(31),5). Wir sind immer durch unsere Sünden verwundet; deshalb müssen wir stets auf die Heilmittel der Beichte zurückgreifen. Wenn Gott tatsächlich will, dass wir unsere Sünden bekennen, dann nicht deswegen, weil er selbst sie nicht kennt, sondern weil der Teufel etwas vorfinden will, um uns vor dem Tribunal des ewigen Richters anzuklagen; deshalb will er, dass wir unsere Sünden entschuldigen, anstatt sie anzuklagen. Unser Gott möchte, im Gegensatz dazu, weil er gut und barmherzig ist, dass wir unsere Sünden in dieser Welt bekennen, damit wir ihretwegen in der anderen Welt nicht beschämt werden. Wenn wir sie also bekennen, ist er barmherzig; wenn wir sie gestehen, vergibt er […] Und wir, liebe Brüder, sind wirklich eure geistlichen Ärzte; wir bemühen uns mit Sorgfalt, eure Seelen zu heilen.