Irgendwo steht geschrieben, dass der Vater denen Gutes geben wird, die ihn bitten (vgl. Mt 7,11). Und an anderer Stelle heißt es, dass er den Heiligen Geist denen geben wird, die ihn bitten (vgl. Lk 11,13). Diesen Worten entnehmen wir: Wer Gott anfleht und beim Gedanken an eine solche Hoffnung getröstet wird, der erhält nicht nur den Nachlass der Sünden, sondern auch das Geschenk himmlischer Gnaden. Denn nicht den Gerechten, sondern den Sündern verspricht der Herr diese Gaben. „Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wieviel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten“ (Lk 11,13). Bitte also, ohne je darin nachzulassen, ohne je zu zögern, auch wenn du der letzte wärest, der ein tugendhaftes Leben führen könnte, auch wenn du noch so schwach, noch so ehrlos wärest: Du wirst Größtes erhalten. […] Kämpfe darum, das Licht, das in deinem Verstand leuchtet, ungetrübt zu bewahren. Wenn du anfängst, mit den Augen der Leidenschaft zu sehen, hüllt dich der Herr in Finsternis. Er löst das Seil vor dir (vgl. Ijob 30,11) und das Licht deiner Augen ist nicht mehr bei dir (vgl. Ps 37,11 LXX). Aber selbst wenn du in diesem Zustand wärest: Verliere nicht den Mut, gib nicht auf. Bete mit dem heiligen König David: „Sende dein Licht und deine Wahrheit“ zu mir, der ich traurig bin. „Du bist das Heil meines Angesichts, Gott“ (vgl. Ps 42,3.5 LXX). Denn „du wirst deinen Geist aussenden, und sie werden erschaffen werden, und du wirst das Angesicht der Erde erneuern“ (Ps 103,30 LXX).