Dienstag, 3 November 2020 : Kommentar Hl. Antonius von Padua

„Ein Mann veranstaltete ein großes Festmahl und lud viele dazu ein“ (Lk 14,16). Bei diesem Festmahl werden wir köstliche Nahrung zu uns nehmen, nämlich die Früchte, die die Kinder Israels aus dem verheißenen Land mitgebracht haben: Trauben, Feigen, Granatäpfel. Die Traube, aus denen der Wein gewonnen wird, ist das Symbol für die Freude der Heiligen angesichts des fleischgewordenen Wortes. Die Feige, die süßeste aller Früchte, symbolisiert die Süße, die die Heiligen beim Anblick der Dreifaltigkeit in ihrer Ganzheit verspüren. Der Granatapfel ist das Symbol für die Einheit der triumphierenden Kirche und die Vielfalt der Belohnungen. […] Der Herr ruft uns zum Mahl der himmlischen Herrlichkeit. […] Der Herr, dessen Erbarmungen ohne Zahl sind, ruft nicht nur in eigener Person, sondern auch durch die Aufforderung von Predigern, von denen das Evangelium sagt: „Als das Festmahl beginnen sollte, schickte er seinen Diener und ließ den Gästen, die er eingeladen hatte, sagen: Kommt, es steht alles bereit!“ (Lk 14,17). Die Stunde des Mahles ist das Ende der Welt. Zu diesem Zweck wird dann der Diener, nämlich die Aufforderung der Prediger, zu den Eingeladenen geschickt, um sie darauf vorzubereiten, das Mahl zu genießen, denn alles ist bereit. Da Christus sich selbst geopfert hat, ist der Zutritt zum Königreich im Grunde die Passion Christi. Dazu sagt die Kirche oder der Gerechte, der zum Mahl der Buße eintrat und nun im Begriff ist, zum Mahl der Herrlichkeit einzutreten […]: „Der Herr wurde mein Beschützer. Er führte mich hinaus ins Weite, er befreite mich, denn er hatte an mit Gefallen (vgl. Ps 18(17),19–20). Der Herr, der am Kreuz seine Arme ausbreitete, machte sich in seiner Passion zu meinem Beschützer. Er führte mich durch die Sendung des Heiligen Geistes hinaus ins Weite. Er rettete mich vor den Angriffen der Feinde, denn er wollte, dass ich zum Festmahl des ewigen Lebens eintreten solle. Lasst uns also, liebe Brüder, unseren Herrn bitten, dass er uns zum Mahl der Buße führe und uns von dort weiterleite zum Mahl der ewigen Herrlichkeit, er, der gepriesen und verherrlicht sei in alle Ewigkeit. Amen.

Zuletzt geändert: 2 November 2020