Mittwoch, 11 November 2020 : Kommentar Hl. Alphons-Maria von Liguori

Manche Menschen wenden sich in der Not sehr wohl an Gott, vergessen und verlassen ihn aber, wenn es ihnen gut geht. Das ist zu viel an Treulosigkeit und Undank. Handelt nicht so. Wenn ihr eine angenehme Nachricht erhaltet, dann macht es mit Gott so, wie mit einen vertrauten Freund, der an eurem Glück interessiert ist: Schnell, lasst ihn sogleich an eurer Freude teilhaben und erkennt an, dass es sich um ein Geschenk aus seiner Hand handelt; lobt ihn, dankt ihm. Das Beste an dieser Freude soll für euch darin bestehen, in ihr sein Wohlgefallen zu finden. So werdet ihr all eure Freude, all euren Trost in Gott haben: „Ich werde frohlocken in Gott, meinem Retter. Ich will dem Herrn lobsingen, der mir Gutes getan hat“ (vgl. Ps 12,6 Vulg.). Sprecht so zu Jesus: „Ich preise dich und werde dich immer preisen: Du gibst mir so viele Gnaden! Und dabei sind es nicht Gnaden, sondern Strafen, die ich verdiene, ich, der ich dich so viel beleidigt habe.“ Sagt ihm auch mit der heiligen Braut: „Allerlei Früchte, alte und neue, habe ich für dich, mein Geliebter, aufbewahrt“ (vgl. Hld 7,13 Vulg.). Diese Früchte sind die Erweise deiner Huld, für die ich dir danke; alte und neue, ich bewahre sie in meinem Gedächtnis, um dich in Ewigkeit zu verherrlichen.

Zuletzt geändert: 10 November 2020