„Du Feuer, das nicht erlischt“, sagen wir mit dem heiligen Augustinus, „entflamme unsere Herzen!“ Fleischgewordenes Wort, du bist Mensch geworden, um in unseren Herzen das Feuer der göttlichen Liebe zu entfachen: Wie hast du nur in uns auf so viel Undank treffen können? Du hast keine Mühe gescheut, um unsere Liebe zu gewinnen; du bist sogar so weit gegangen, dein Blut und dein Leben zu opfern. Wie kommt es nur, dass die Menschen so vielen Wohltaten gegenüber gleichgültig bleiben? Wissen sie vielleicht nichts davon? Doch, sie wissen, sie glauben, dass du aus Liebe zu ihnen vom Himmel herabgekommen bist, dass du menschliches Fleisch angenommen und ihr Elend auf dich genommen hast. Sie wissen, dass du aus Liebe zu ihnen ein Leben fortwährender Leiden führen und einen schändlichen Tod erleiden wolltest. Wie lässt es sich dann erklären, dass sie in völliger Vergessenheit deiner übergroßen Güte dahinleben? Sie lieben ihre Eltern, sie lieben ihre Freunde, sie lieben sogar die Tiere […]; nur dir gegenüber lassen sie es an Liebe und Dankbarkeit fehlen! Aber was rede ich da? Indem ich andere der Undankbarkeit bezichtige, verurteile ich mich selbst, denn mein Verhalten dir gegenüber war schlimmer als das ihre. Deine Barmherzigkeit aber macht mir wieder Mut. Ich weiß, dass sie mich so lange ertragen hat, um mir zu vergeben und mich mit deiner Liebe zu entflammen, unter der einzigen Bedingung, dass ich bereuen und dich lieben will. Ja, mein Gott, ich will bereuen […]; ich will dich von ganzem Herzen lieben. Ich erkenne wohl, dass mein Herz […] dich verlassen hat, um die Dinge dieser Welt zu lieben. Ich erkenne aber auch, dass du trotz dieses Verrates immer noch um mein Herz bittest. Deshalb weihe und schenke ich es dir mit der ganzen Kraft meines Willens. Entzünde es doch mit deiner ganzen heiligen Liebe und mache, dass es von nun an nichts anderes mehr liebt als dich. […] Ich liebe dich, mein Jesus; ich liebe dich, mein höchstes Gut! Ich liebe dich, du einzige Liebe meiner Seele. Maria, meine Mutter, du bist „die Mutter der schönen Liebe“ (Sir 24,24 Vulg), erlange mir die Gnade, meinen Gott zu lieben; das erhoffe ich von dir.