„Nehmet und esset“, sagt Jesus, „das ist mein Leib, der für viele geopfert wird.“ Wie kommt es nun aber, dass die Apostel bei diesen Worten nicht erschraken? Weil er ihnen schon oft in der Zeit vorher große Dinge geweissagt hatte. […] Lasst uns also Gott vertrauen und nie widersprechen, auch wenn seine Worte unserer Vernunft und dem Augenschein zu widersprechen scheinen; sein Wort muss uns auf alle Fälle mehr gelten als Vernunft und Sinne. Das muss auch unser Grundsatz bei den Geheimnissen sein. Wir dürfen nicht bloß auf das schauen, was vor uns liegt, sondern müssen uns an seine Worte halten. Sein Wort ist untrüglich, unsere Sinne sind der Täuschung leicht unterworfen. Jenes ist immer wahr, diese irren sich gar oft. Da er nun spricht: „Das ist mein Leib“, so wollen wir uns fügen, wollen glauben und ihn mit den Augen des Geistes betrachten. […] Wie viele gibt es, die wünschen: Könnte ich doch den Herrn von Gestalt sehen, sein Gesicht, seine Kleider, seine Schuhe! Wohlan, du siehst ihn, berührst ihn, genießt ihn. Du willst bloß das Gewand sehen, er aber gibt dir sich selbst, nicht allein zu sehen, sondern sogar zu berühren, zu essen und lässt sich in dein Inneres aufnehmen. Es trete somit niemand voll Überdruß, voll Gleichgültigkeit hinzu, alle vielmehr voll Feuer, voll Glut und Begeisterung.