Donnerstag, 24 Juni 2021 : Kommentar Origenes

Die Geburt Johannes des Täufers ist voller Wunder. Ein Erzengel kündigte die Ankunft Jesu, unseres Herrn und Erlösers an; ebenso kündigt ein Erzengel die Geburt des Johannes an (vgl. Lk 1,13–15) und sagt: „Schon im Mutterleib wird er vom Heiligen Geist erfüllt sein“. Das jüdische Volk erkannte nicht, dass unser Herr „Zeichen und Wunder“ vollbrachte und ihre Kranken heilte, Johannes aber jubelte vor Freude, als er noch im Mutterschoß war. Er lässt sich nicht zurückhalten, und als die Mutter Jesu eintrifft, versucht das Kind bereits, aus dem Schoß Elisabeths herauszukommen. „In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte“, sagt Elisabeth, „hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib“ (Lk 1,44). Schon im Schoß seiner Mutter hatte Johannes den Heiligen Geist empfangen. […] Die Schrift sagt weiter, dass er „viele Israeliten zum Herrn, ihrem Gott, zurückführen werde“ (vgl. Lk 1,16). Johannes führte wirklich „viele“ zurück; der Herr jedoch nicht nur viele, sondern alle. Sein Werk ist es tatsächlich, alle Menschen zu Gott, dem Vater, zurückzuführen. […] Ich für meinen Teil denke, dass sich das Geheimnis des Johannes bis zum heutigen Tag in der Welt erfüllt. Wer auch immer dazu berufen ist, an Christus Jesus zu glauben, in dessen Seele muss zuerst der Geist und die Kraft des Johannes einkehren, um „das Volk für den Herrn bereit zu machen“ (vgl. Lk 1,17) und in den unwegsamen Herzen „die Wege zu bereiten und die Straßen zu ebnen“ (vgl. Lk 3,4). Nicht nur damals wurden „die Wege bereitet und die Straßen geebnet“, sondern auch heute gehen der Geist und die Kraft des Johannes dem Kommen des Herrn und Erlösers voraus. O welch großes Geheimnis des Herrn und seines Heilsplanes für die Welt!

Zuletzt geändert: 24 June 2021