Freitag, 18 Juni 2021 : Kommentar II. Vatikanisches Konzil

Wir, die Väter des 21. Ökumenischen Konzils der katholischen Kirche […], [wenden uns] im vollen Bewusstsein unserer Sendung gegenüber der Menschheit mit Ehrerbietung und Vertrauen an jene, in deren Händen das Geschick der Menschen auf dieser Erde liegt, an alle, denen zeitliche Macht anvertraut ist. Wir erklären mit Nachdruck: Wir ehren eure Autorität und Souveränität; wir respektieren euer Amt; wir anerkennen eure gerechten Gesetze; wir schätzen jene, die sie erlassen und jene, die sie anwenden. Aber wir haben ein besonders heiliges Wort an euch zu richten, und zwar dieses: Gott allein ist groß. Gott allein ist der Anfang und das Ende (vgl. Offb 1,17); Gott allein ist die Quelle eurer Autorität und das Fundament eurer Gesetze. Euch kommt es zu, auf Erden die Förderer von Ordnung und Frieden unter den Menschen zu sein. Aber vergesst nicht: Gott, der lebendige und wahre Gott, ist der Vater aller Menschen. Und Christus, sein ewiger Sohn, ist es, der gekommen ist, um es uns zu sagen und uns zu lehren, dass wir alle Brüder sind (vgl. Mt 23,8). Er ist der Urheber von Ordnung und Frieden auf Erden, denn er lenkt die Geschichte der Menschheit, und nur er vermag die Herzen dazu zu bewegen, den bösen Leidenschaften zu entsagen, die Krieg und Unglück verursachen. Er ist es, der das Brot der Menschheit segnet, der ihre Arbeit und ihr Leiden heiligt; der ihr Freuden schenkt, die ihr nicht schenken könnt, und der jene in ihren Schmerzen aufrichtet, die ihr nicht trösten könnt. In eurer irdischen und zeitlichen Stadt errichtet er auf geheimnisvolle Weise seine geistige und ewige Stadt: seine Kirche.

Zuletzt geändert: 18 June 2021