Sonntag, 25 Juli 2021 : Kommentar Hl. Ephräm

In der Wüste vermehrte unser Herr das Brot, und in Kana verwandelte er das Wasser in Wein. Auf diese Weise gewöhnte er die Gaumen seiner Jünger an sein Brot und seinen Wein, bis zu der Zeit, da er ihnen seinen Leib und sein Blut geben würde. Er ließ sie von vergänglichem Brot und Wein kosten, um in ihnen das Verlangen nach seinem lebensspendenden Leib und Blut zu wecken. Er gab ihnen diese kleinen Dinge großzügig, um sie wissen zu lassen, dass sein höchstes Geschenk umsonst sein würde. Er gab sie ihnen umsonst, obwohl sie sie ihm hätten abkaufen können, damit sie wüssten, dass von ihnen nicht verlangt würde, für Unbezahlbares zu bezahlen: Denn wenn sie auch den Preis für Brot und Wein hätten bezahlen können –, für seinen Leib und sein Blut konnten sie nicht bezahlen. Er hat uns nicht nur seine Gaben umsonst gereicht, sondern uns auch liebevoll behandelt. Denn er hat uns diese kleinen Dinge umsonst gegeben, um uns an sich zu ziehen, damit wir zu ihm kommen und umsonst das große Gut empfangen, das die Eucharistie ist. Die kleinen Portionen von Brot und Wein, die er gab, waren süß für den Mund –, die Gabe seines Leibes und Blutes aber dient dem Geist. Er zog uns an sich mit diesen Speisen, die dem Gaumen angenehm sind, um uns zu dem hinzuführen, was unseren Seelen das Leben gibt. […] Die Hand des Herrn vermag alles: Im Nu hat er ein wenig Brot vermehrt. Was Menschen in zehnmonatiger Arbeit schaffen und gestalten, das schafften seine zehn Finger in einem Augenblick. […] Aus einer kleinen Menge Brot wurde eine Vielzahl von Broten. Es war wie beim ersten Segen: „Seid fruchtbar, und vermehrt euch, bevölkert die Erde“ (Gen 1,28).

Zuletzt geändert: 25 July 2021