Freitag, 20 August 2021 : Kommentar Hl. Alphons-Maria von Liguori

Um Gott im Himmel sehr lieben zu können, müssen wir ihn zuerst auf Erden sehr lieben. In dem Maße, wie wir Gott am Ende unseres Lebens lieben, werden wir ihn auch in der Ewigkeit lieben. Wollen wir sichergehen, dass wir uns im gegenwärtigen Leben nie mehr von unserem höchsten Gut trennen? Umfangen wir ihn mehr und mehr mit den Banden unserer Liebe und sagen wir zu ihm mit der Braut des Hoheliedes: „Ich fand ihn, den meine Seele liebt. Ich packte ihn und ließ ihn nicht mehr los“ (vgl. 3,4). Wie hat die heilige Braut ihren Geliebten umfangen? „Mit den Armen der Liebe“, antwortet Wilhelm [vermutl.: von Saint-Thierry] […]; „mit den Armen der Liebe ergreift man Gott“, sagt auch der heilige Ambrosius. Glücklich also, wer mit dem heiligen Paulinus ausrufen kann: „Mögen die Reichen ihre Reichtümer besitzen, die Könige ihre Königreiche: unser Ruhm, unser Reichtum und unser Königreich ist Christus!“ Und mit dem heiligen Ignatius: „Gib mir nur deine Liebe und deine Gnade, dann bin ich reich genug“. Lass mich dich lieben und von dir geliebt werden; und ich verlange nichts weiter.

Zuletzt geändert: 20 August 2021