Mittwoch, 8 September 2021 : Kommentar Hl. Johannes von Damaskus

Kommt, ihr Völker alle! Kommt, ihr Menschen aller Rassen, aller Sprachen, jeden Alters und jeden Standes! Lasst uns mit Freude die Geburt der Freude der ganzen Welt feiern! Wenn sogar die Heiden den Geburtstag ihres Königs festlich begehen […], was sollen da erst wir tun, um den Geburtstag der Gottesmutter würdig zu feiern, durch die das ganze Menschengeschlecht umgestaltet wurde, durch die der Kummer Evas, unserer ersten Mutter, in Freude verwandelt wurde? Eva nämlich hörte den Ausspruch Gottes: „Unter Schmerzen gebierst du Kinder“ (Gen 3,16), Maria aber: „Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir“ (Lk 1,28). […] Die ganze Schöpfung soll die heilige Geburt einer heiligen Frau feiern und besingen, denn sie hat einen unvergänglichen Schatz zur Welt gebracht. […] Durch sie hat sich das schöpferische Wort Gottes selbst mit der ganzen Schöpfung vereinigt, und so feiern wir das Ende der menschlichen Unfruchtbarkeit, das Ende der Schwachheit, die uns daran hinderte, in den Besitz des Guten zu gelangen. […] Die Natur musste der Gnade weichen. […] Wie die jungfräuliche Mutter Gottes von der unfruchtbaren Anna geboren werden musste, so blieb die Natur unfruchtbar, bis die Gnade das Ihre hervorbrachte. Sie musste den Schoß der Mutter öffnen, die „den Erstgeborenen der ganzen Schöpfung“ zur Welt bringen sollte, in dem „alles Bestand hat“ (vgl. Kol 1,15.17). Joachim und Anna, gesegnetes Paar! Die ganze Schöpfung schuldet euch Dank. Durch euch hat sie dem Schöpfer die beste ihrer Gaben dargebracht: eine verehrungswürdige Mutter, die einzige Mutter, die dessen würdig ist, der sie geschaffen hat.

Zuletzt geändert: 8 September 2021