Samstag, 25 September 2021 : Kommentar Hl. Petrus Chrysologus

Hört, worum der Herr bittet: „Wenn ihr schon in mir die Göttlichkeit nicht erkennt, erkennt zumindest mein Menschsein an. Seht doch, ich habe einen Leib wie ihr, Glieder, Organe, Knochen, das gleiche Blut wie ihr (vgl. Lk 24,39). Und wenn euch das, was zu Gott gehört, Furcht einflößt – liebt ihr dann nicht wenigstens das, was zu euch gehört? […] Aber vielleicht beschämt euch das Ausmaß meines Leidens, das ihr verursacht habt? Habt keine Angst. Dieses Kreuz hat nicht mich getötet, sondern den Tod. Diese Nägel, die mich durchbohren, durchdringen mich nicht mit Schmerz, sondern mit einer noch tieferen Liebe zu euch. Diese Wunden lassen mich nicht stöhnen, sondern sie lassen euch noch tiefer in mein Herz eindringen. Das Ausstrecken meines Leibes am Kreuz öffnet euch meine Arme als Zuflucht, es vermehrt nicht meine Qual. Mein Blut geht mir nicht verloren, sondern wird als Lösegeld für euch aufbewahrt (vgl. Mk 10,45). Kommt also und kehrt zurück zu mir und erkennt, wie euer Vater ist, wenn ihr seht, dass er euch Böses mit Gutem vergilt, Beleidigungen mit Liebe, so große Verletzungen mit so großer Barmherzigkeit.“

Zuletzt geändert: 25 September 2021