Freitag, 8 Oktober 2021 : Kommentar Theodor von Studion

Meine Väter, Brüder und Kinder, ohne Unterlass stürzt sich der Feind in seiner Wut auf uns, aber ohne Unterlass wird er zurückgedrängt durch göttliche Macht. […] Wenn jemand dem Feind Raum schafft, nachdem er den Heiligen Geist zurückgewiesen hat, und den Fremden hereinlässt, der ihn lehrt, zu tun und zu sagen, wozu immer er Lust hat, dann wird er zu dessen Beute. Also sehen wir uns die Besonderheiten beider Kräfte in ihrer jeweiligen Tätigkeit an, und achten wir sorgfältig auf das, was folgt […]. Wer den Heiligen Geist hat, besitzt Freude, Friede, Langmut und Nächstenliebe. Er spricht Worte, süßer als Honig und milder als Bienenwachs, denn „aus der Fülle des Herzens“ wie unser Herr gesagt hat, „sprudeln sie hervor“ (vgl. Mt 12,34; Gal 5,22) und werden zur Erleuchtung und zum Trost für diejenigen, die sie empfangen. […] Wollt ihr wissen, was dem Widersacher eigen ist? […] Was bringt solch ein Herz anderes hervor als Wut, Bitterkeit, Verleumdung, Vorwürfe, Untreue, Feindseligkeit, Hass und Selbstgerechtigkeit, Widerspenstigkeit, Streitigkeit und Ungehorsam? Von einer solchen Seele sind Erleuchtung, Heiligung und Frömmigkeit geflohen; Demut, Reue und Geduld haben sie verlassen; Seufzer, Tränen und Klagen sind in ihr vertrocknet (vgl. Jes 35,10; 51,11 LXX) […]; vergessen ist die Freude an jenen Gütern, die man weder aussprechen, noch sehen, noch sich ausdenken kann: jene Güter, die für uns aufbewahrt sind im Himmelreich. […] Möge alles, was verabscheuungswürdig ist, von euch weichen, und alles, was wünschenswert ist, möge sich erfüllen und euch widerfahren in Christus Jesus, unserem Herrn, dem die Herrlichkeit und die Macht gehört mit dem Vater und dem Heiligen Geist, jetzt und immer und in Ewigkeit. Amen.

Zuletzt geändert: 8 October 2021