Montag, 4 Oktober 2021 : Kommentar Sel. Charles de Foucauld

Wie gütig warst du, o göttlicher Samariter, diese verwundete Welt wiederherzustellen, die so erbärmlich auf dem Weg gefallen, in solchem Schlamm begraben und deiner Güte so unwürdig war! Je schlechter die Welt ist, desto mehr strahlt deine Barmherzigkeit auf: Unendlich gut zu den Guten zu sein ist tausendmal weniger bewundernswert als unendlich gut zu denjenigen zu sein, die – obwohl mit Gnaden überschüttet – nichts als undankbar, untreu und verdorben sind. Je schlechter wir sind, desto mehr leuchtet und strahlt das Wunder deiner unendlichen Barmherzigkeit. Dies allein genügt schon, um das große Gut zu erklären, das die Sünde auf der Erde hervorbringt, und erklärt auch, warum du sie zulässt. Sie bringt ein unvergleichlich größeres Gut hervor, nämlich die Ausübung und Offenbarung deiner göttlichen Barmherzigkeit. Diese göttliche Eigenschaft könnte ohne sie nicht ausgeübt werden; die Güte könnte ohne Sünde ausgeübt und gezeigt werden, aber es braucht das Böse, damit die Barmherzigkeit ausgeübt werden kann. Mein Herr und mein Gott, wie gut bist du und wie barmherzig! Die Barmherzigkeit ist sozusagen das Übermaß deiner Güte, das, was die Leidenschaft in deiner Güte ausmacht, das Gewicht, durch das deine Güte deine Gerechtigkeit überbietet. Wie göttlich gut du bist! […] Lasst uns gut sein zu den Sündern, denn Gott ist so gut zu uns; beten wir für sie, lieben wir sie […] „Seien wir barmherzig, wie unser Vater barmherzig ist“ (vgl. Lk 6,36). Gott „liebt Barmherzigkeit mehr als Opfer“ (vgl. Mt 12,7).

Zuletzt geändert: 4 October 2021