Montag, 29 November 2021 : Kommentar Hl. Irenäus von Lyon

„Seht, es werden Tage kommen – Spruch des Herrn –, in denen ich mit dem Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde […]. Ich lege mein Gesetz in sie hinein und schreibe es auf ihr Herz“ (Jer 31,31.33). Jesaja kündigt an, dass diese Verheißungen ein Vermächtnis zur Berufung der Heiden sein soll; auch für sie ist das Buch des Neuen Bundes aufgeschlagen worden: „Spruch des Herrn, des Gottes Israels. An jenem Tag werden die Menschen auf ihren Schöpfer blicken, ihre Augen werden auf den Heiligen Israels schauen. Sie blicken nicht mehr auf die Altäre, das Machwerk ihrer Hände […]“ (Jes 17,6ff.). Es ist ganz offensichtlich, dass dies jenen gilt, die sich von den Götzen abwenden und an Gott, unseren Schöpfer, glauben, dank des Heiligen Israels; und der Heilige Israels ist Christus. […] Im Buch Jesaja sagt der Logos selbst, dass er sich unter uns offenbaren musste – der Sohn Gottes wurde in der Tat ein Menschensohn – und sich finden lassen musste von uns, die wir ihn vorher nicht kannten: „Ich wäre zu erreichen gewesen für die, die nicht nach mir fragten, ich wäre zu finden gewesen für die, die nicht nach mir suchten. Ich sagte zu einem Volk, das meinen Namen nicht anrief: Hier bin ich, hier bin ich“ (65,1). Dass dieses Volk, von dem Jesaja spricht, ein heiliges Volk sein sollte, war bei den Zwölf Propheten durch Hosea angekündigt worden: „Ich werde als mein Volk berufen, was nicht mein Volk war, und als Geliebte jene, die nicht geliebt war. Und dort, wo ihnen gesagt wurde: Ihr seid nicht mein Volk, dort werden sie Söhne des lebendigen Gottes genannt werden“ (Röm 9,25–26; vgl. Hos 2,25; vgl. 1,9). Das meinte auch Johannes der Täufer, als er sagte: „Gott kann aus diesen Steinen Kinder Abrahams machen“ (Mt 3,9). Ja, nachdem wir durch den Glauben aus dem Steingötzen-Kult herausgerissen wurden, sehen unsere Herzen Gott, und wir werden zu Söhnen Abrahams, der gerechtfertigt wurde durch den Glauben.

Zuletzt geändert: 29 November 2021