Dienstag, 28 Dezember 2021 : Kommentar Hl. Quodvultdeus

Warum fürchtest du dich, Herodes, bei der Kunde von der Geburt des Königs? Er kommt doch nicht, dich zu stürzen, sondern den Teufel zu überwinden. Aber du erkennst es nicht, du erschrickst und wütest. Um den einen zu verderben, den du suchst, ermordest du grausam die vielen Kinder. Kein Erbarmen mit den jammernden Müttern hält dich zurück, nicht die Totenklage trauernder Väter oder das Schreien und Stöhnen der Kinder. Du mordest den Leib der Kleinen, aber die Furcht mordet dein Herz. Du meinst, ein langes Leben zu gewinnen, wenn es dir gelingt, den umzubringen, der das Leben selber ist. Der Quell der Gnade, so klein und so groß, der noch in der Krippe liegt, erschreckt dich auf deinem Thron. Ohne dass du es weißt, vollbringt er durch dich sein Werk und befreit die Seelen von der Herrschaft des Teufels. Er nimmt die Kinder deiner Feinde auf in die Schar der Kinder Gottes. Die Kinder sterben für Christus und wissen es nicht. Die Eltern ahnen es nicht, dass es Märtyrer sind, die sie beklagen. Gott macht die Kinder, die noch nicht sprechen können, fähig, Zeugnis zu geben für ihn. Siehe da, wie er herrscht, der so zu herrschen gekommen ist. Schon befreit der Befreier, schon rettet der Retter. Aber du, Herodes, du erkennst das nicht. Du erschrickst, und du wütest. Während du gegen den Knaben wütest, dienst du ihm und ahnst es nicht. Welch großes Geschenk der Gnade! Welche Verdienste hatten die Kinder, die so glanzvoll siegen durften? Sie können noch nicht sprechen, und schon bekennen sie Christus! Noch vermögen sie nicht die Glieder zum Kampf zu regen, und schon gewinnen sie die Palme des Sieges!

Zuletzt geändert: 28 December 2021