Montag, 3 Januar 2022 : Kommentar Origenes

Jesus ist derjenige, der dem Fleische nach „aus der Wurzel Jesse“ hervorgegangen ist, „dem Fleisch nach geboren als Nachkomme Davids“, aber „dem Geist der Heiligkeit nach eingesetzt als Sohn Gottes in Macht“ (vgl. Jes 11,1 LXX; vgl. Röm 1,3–4). Ja, er ist „der Schössling aus der Wurzel Jesses“ (vgl. Jes 11,1 LXX), und doch ist er kein Trieb, sondern „der Erstgeborene der ganzen Schöpfung“ (Kol 1,15). Er ist nicht nur ein Trieb, sondern Gott, „das Wort, das im Anfang bei Gott war“ (vgl. Joh 1,1–2); und doch ist er dem Fleisch nach geboren als „ein Schössling aus der Wurzel Jesse, und eine Blume emporgestiegen aus der Wurzel“ (vgl. Jes 11,1 LXX) […]. „Der Geist des Herrn lässt sich nieder auf ihm: der Geist der Weisheit und der Einsicht“ (Jes 11,2). Nicht auf Mose ruhte der Geist der Weisheit, nicht auf Josua, auf keinem der Propheten, weder auf Jesaja noch auf Jeremia. […] Er kam zwar über Mose, danach aber mangelte es diesem an Glauben: „Hört, ihr Meuterer, können wir euch wohl aus diesem Felsen Wasser fließen lassen?“ (Num 20,10). Er kam über alle Gerechten. Er ist auch über Jesaja gekommen, aber was sagt der? „Ich bin ein Mann mit unreinen Lippen und lebe mitten in einem Volk mit unreinen Lippen“ (Jes 6,5). […] Der Geist kann sehr wohl über jeden Menschen kommen, aber er kann dort keine Ruhe finden, denn jeder Mensch sündigt, und es gibt auf der Erde keinen Gerechten, der das Gute tut und niemals fällt. „Denn wer wird rein sein von Schmutz? Gewiss keiner!“ (Ijob 14,4 LXX). […] Wenn der Geist auch auf viele herabgekommen ist, so ist er doch auf keinem geblieben. Weiter vorne steht in der Schrift: „Mein Geist“, spricht der Herr, „soll nicht für immer im Menschen bleiben“ (Gen 6,3). […] Johannes der Täufer sah einen Menschen, einen einzigen, auf dem der Geist blieb, und das war das Zeichen, das Gott ihm gegeben hatte: „Auf wen du den Geist herabkommen siehst und auf wem er bleibt, der ist […] der Sohn Gottes“ (Joh 1,33–34).

Zuletzt geändert: 3 January 2022