Donnerstag, 7. April : Hl. Ephräm

Wegen ihres hohen Alters waren Abraham und seine Frau nicht mehr fähig, Leben weiterzugeben. Die Jugendkraft beider Körper war erloschen; ihre Hoffnung auf Gott aber blieb ganz lebendig; sie wurde nicht schwächer, sie war unzerstörbar. Darum zeugte Abraham wider alle Hoffnung Isaak, der ein vollkommenes Vorausbild des Herrn war. Es war in der Tat kein natürlicher Vorgang, dass der Schoß Saras, der seine Fruchtbarkeit bereits verloren hatte, Isaak empfangen und dass ihre Brust ihn stillen konnte. Ebenso wenig war es ein natürlicher Vorgang, dass die Jungfrau Maria, ohne einen Mann zu erkennen, den Retter der Welt in ihrem Schoß empfing und ihn gebar, ohne ihre Unversehrtheit zu verlieren. […] Vor dem Zelt hatte der Engel zum Patriarchen gesagt: „Nächstes Jahr um diese Zeit wird Sara einen Sohn haben“ (vgl. Gen 18,14). Auch zu Maria […] sagte der Engel: „Du Begnadete, du wirst einen Sohn empfangen“ (vgl. Lk 1,28.31). Sara hatte gelacht, in Anbetracht ihrer altersgemäßen Unfruchtbarkeit (vgl. Gen 18,12). Sie glaubte dem Wort nicht und rief: „Wie könnten Abraham und ich noch ein Kind bekommen? Wir sind doch beide verbraucht!“ Maria, in Anbetracht ihrer Jungfräulichkeit, die sie doch behalten wollte, zögerte. Sie fragte: „Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?“ (Lk 1,34). Gewiss stand die Verheißung im Widerspruch zur Natur; aber er, der Sara wider alle Hoffnung den Isaak geschenkt hatte, wurde wirklich dem Fleisch nach aus der Jungfrau Maria geboren. Als Isaak dem Wort Gottes gemäß geboren wurde, waren Sara und Abraham voller Freude. Als Jesus der Ankündigung Gabriels gemäß zur Welt kam, freuten Maria und Josef sich. „Wer hätte Abraham gesagt, dass Sara in ihrem Alter noch einen Sohn stillen würde?“, rief die Unfruchtbare aus. „Wer hätte der Welt gesagt, dass meine jungfräuliche Brust ein Kind stillen würde?“, rief Maria. Im Grunde genommen fing Sarah nicht Isaaks wegen an zu lachen, sondern dessentwegen, der aus Maria geboren wurde. Und wie Johannes der Täufer seine Freude durch sein Hüpfen im Schoß seiner Mutter bekundete, so bekundete Sara ihre Freude durch ihr Lachen.

Zuletzt geändert: 7 April 2022