Freitag, 17. Juni : Hl. Basilius

Warum plagst du dich und gibst dir solche Mühe, deinen Reichtum hinter Mörtel und Ziegelsteinen in Sicherheit zu bringen? „Guter Ruf ist kostbarer als großer Reichtum“ (Spr 22,1). Wenn du das Geld liebst, weil es dir Ansehen verschafft, dann bedenke, um wie viel besser dein Ruf sein wird, wenn man dich Vater, Beschützer tausender Kinder nennen kann, als wenn du Tausende von Silbermünzen in deinen Geldsäcken verwahrst! Ob du es willst oder nicht: Eines Tages wirst du dein Geld zurücklassen müssen; den Ruhm aller deiner guten Taten dagegen nimmst du mit dir zum Herrn, und viele werden sich um den Richterstuhl des gemeinsamen Richters drängen und sagen, dass du sie ernährt hast, dass du ihnen beigestanden hast, dass du gütig gewesen bist. […] Verteile dein Vermögen mit offenen Händen, sei großzügig und großherzig in deinen Gaben für die Bedürftigen. Auch von dir soll man sagen können: „Reichlich gibt er den Armen, sein Heil hat Bestand für immer“ (Ps 112(111),9). […] Du betrachtest dein Geld, hast aber keinen Blick für deine Brüder? […] Wie dankbar, glücklich und stolz solltest du auf die Ehre sein, die dir zuteilwird: Nicht du musst an die Tür eines anderen klopfen, sondern die anderen sind es, die sich an die deine drängen! Aber just da setzt du eine finstere Miene auf, lässt niemanden an dich heran und meidest Begegnungen aus Angst, eine kleine Münze loslassen zu müssen. Und nur den einen Spruch hast du auf den Lippen: „Ich hab’ nichts, ich kann nichts geben, ich bin selber arm.“ Arm bist du tatsächlich, arm an allem Guten: Du bist arm an Liebe und Güte, arm an Gottvertrauen und arm an Hoffnung auf die Ewigkeit.

Zuletzt geändert: 17 June 2022