Dienstag, 2. August : Hl. Elisabeth von der Dreifaltigkeit

„Und sie warfen sich nieder, und sie beteten an, und sie legten ihre Kränze vor dem Thron nieder und sprachen: Würdig bist Du, Herr, Herrlichkeit zu empfangen und Ehre und Macht…“ (vgl. Offb 4,10–11). Wie kann ich im Himmel meiner Seele diesen in Ewigkeit dauernden Dienst der Seligen in der Herrlichkeit des Himmels nachahmen? Wie kann ich diesen Lobpreis, diese Anbetung ohne Unterlass weiterverfolgen? Der heilige Paulus gibt mir darüber Aufschluss, wenn er den Seinen schreibt, dass „der Vater sie durch die Kraft Seines Geistes in ihrem Inneren stärkt, sodass Jesus Christus durch den Glauben in ihren Herzen wohnt und sie in der Liebe verwurzelt und auf sie gegründet sind“ (vgl. Eph 3,16–17). In der Liebe verwurzelt und auf sie gegründet: mir kommt vor, dass ist die Bedingung, um würdig seine Aufgabe als laudem gloriae zu erfüllen. Die Seele, die in diese „Tiefen Gottes“ […] vordringt und darin bleibt, die also alles „in Ihm, mit Ihm, durch Ihn und für Ihn“ vollbringt, […] diese Seele „verwurzelt“ sich durch jede ihrer Regungen, jedes Streben, durch all ihre Taten, wie gewöhnlich sie auch sein mögen, immer tiefer in Ihm, den sie liebt. Alles in ihr gibt dem dreimal heiligen Gott die Ehre: sie ist sozusagen ein fortwährendes Sanctus, ein immerwährender Lobpreis der Herrlichkeit!… „Sie werfen sich nieder, sie beten an, sie legen ihre Kränze nieder“… Und zunächst muss die Seele „sich niederwerfen“, sich in den Abgrund ihres Nichts versenken, so darin untertauchen, dass sie nach dem bezaubernden Ausdruck eines Mystikers „den wahren, unwandelbaren und vollkommenen Frieden findet, den nichts zu stören vermag, denn sie hat sich in einen so tiefen Abgrund gestürzt, dass niemand sie dort suchen würde“ (Ruisbroec 98). Dann wird sie „anbeten“ können.

Zuletzt geändert: 2 August 2022