Samstag, 13. August : Hl. Maximus von Turin

Wie groß und wunderbar, meine Brüder, ist doch das Geschenk, das Gott uns macht! An diesem Ostertag, dem Tag des Heils, steht der Herr vom Grabe auf und schenkt der ganzen Welt die Auferstehung. […] Wir […] sind der Leib Christi und jeder Einzelne ist ein Glied an ihm (1 Kor 12,27). Bei der Auferstehung Christi sind alle seine Glieder mit ihm auferstanden […], er führt uns vom Tod zum Leben. Das Wort Pascha bedeutet im Hebräischen Übergang […]. Und was für ein Übergang! Von der Sünde zur Gerechtigkeit, vom Laster zur Tugend, vom Greisenalter zur Kindheit. […] Gestern noch weihte uns die alte Sündenverderbnis dem Untergang, doch heute lässt uns die Auferstehung Christi in der Unschuld kleiner Kinder neu geboren werden. Die christliche Einfachheit macht sich das Kindsein zu eigen. Das Kind ist nicht nachtragend, es kennt keinen Betrug, es wagt nicht, andere zu verletzen. So wird der zum Kind gewordene Christ nicht unbeherrscht reagieren, wenn man ihn beleidigt, sich nicht wehren, wenn man ihn beraubt, nicht zurückschlagen, wenn man ihn schlägt. Der Herr verlangt sogar, dass der Christ für seine Feinde betet, dass er Hemd und Mantel den Dieben überlässt und dem, der ihn auf die rechte Wange schlägt, auch die andere hinhält (Mt 5,39f.). Die Kindschaft Christi geht über menschliche Kindschaft hinaus. […] Zu den Aposteln, die bereits gestandene Männer sind, sagt der Herr: „Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen“ (Mt 18,3). Er verweist sie auf die eigentliche Quelle ihres Lebens und fordert sie auf, die Kindschaft wiederzuerlangen, damit diese Männer, deren Kräfte bereits im Schwinden sind, zur Unschuld des Herzens wiedergeboren werden.

Zuletzt geändert: 13 August 2022