Sonntag, 7. August : Hl. Cyprian

Der Herr sagt in seinem Evangelium im Hinblick auf unsere Zeiten: „Wenn der Menschensohn kommt, meinst du, er wird Glauben finden auf Erden?“ (vgl. Lk 18,8). Wir sehen, wie das in Erfüllung geht, was er vorhergesagt hat. In der Furcht Gottes, im Gesetz der Gerechtigkeit, in der Liebe, in der Wohltätigkeit ist keine Glaubenstreue mehr zu finden. […] Alles das, was unser Gewissen fürchten würde, wenn es gläubig wäre, fürchtet es in Wirklichkeit nicht, weil es eben überhaupt nicht glaubt. Wäre es aber gläubig, so würde es auch auf der Hut sein; wäre es auf der Hut, so würde es auch entrinnen. Wollen wir uns gegenseitig ermuntern, geliebteste Brüder, soviel wir können; wollen wir den Schlaf der alten Trägheit abschütteln und wachsam sein, um die Gebote des Herrn zu beobachten und zu erfüllen! Wollen wir so sein, wie er selbst uns zu sein geboten hat mit den Worten: „Eure Lenden seien umgürtet und die Lampen brennend und den Leuten ähnlich, die ihren Herrn erwarten, wenn er von der Hochzeit kommt, damit sie ihm öffnen, wenn er kommt und anklopft. Selig jene Knechte, die der Herr bei seiner Ankunft wachend findet!“ (vgl. Lk 12,35–37). Umgürtet müssen wir sein, damit wir nicht, wenn der Tag des Aufbruchs kommt, unvorbereitet und ungerüstet angetroffen werden. Leuchten und strahlen lasst unser Licht in guten Werken (vgl. Mt 5,16), damit es uns aus dieser Finsternis der Welt zum Glanz der ewigen Herrlichkeit emporführe! Lasst uns stets wachsam und vorsichtig der plötzlichen Ankunft des Herrn harren, damit, wenn er anklopft, unser Glaube wach ist und den Lohn seiner Wachsamkeit vom Herrn empfängt! Werden diese Gebote gehalten, werden diese Mahnungen und Vorschriften befolgt, so können wir nicht vom Teufel tückisch im Schlaf überfallen werden, sondern wir werden als wachsame Knechte herrschen in Christi Reich.

Zuletzt geändert: 7 August 2022