Donnerstag, 1. September : Hl. Maximus von Turin

Als der Herr, im Boot sitzend, zu Petrus sagte: „Fahr hinaus auf den See, wo das Wasser am tiefsten ist! Dort werft eure Netze zum Fang aus!“, rät er ihm weniger, seine Fischernetze in die Tiefe des Wassers hinabzuwerfen, als vielmehr die Worte der Verkündigung in die Tiefen der Herzen hineinfallen zu lassen. In diesen Abgrund der Herzen ist der heilige Paulus vorgedrungen und warf das Wort hinein: „O Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes!“ (Röm 11,33). […] So wie das Fischernetz in seinem Geflecht die gefangenen Fische zum Boot bringt, so führt der Glaube alle Menschen, die er gesammelt hat, in seinem Schoß zur Ruhe. Um weiterhin deutlich zu machen, dass der Herr vom geistlichen Fischfang sprach, sagt Petrus: „Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen“ (Lk 5,5). […] Der Logos, das Wort Gottes, ist der Herr, unser Erlöser. […] Da Petrus sein Fangnetz, dem Logos gehorsam, auswirft, verbreitet er überall – Christus getreu – seine kraftvolle Verkündigung. Er breitet die Netze aus, die nach der Weisung seines Meisters geknüpft sind; im Namen des Herrn wirft er Worte aus, die so klar und wirksam sind, dass durch sie nicht vernunftlose Geschöpfe, sondern Menschen gerettet werden können. „Wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen.“ Ja, Petrus hatte sich die ganze Nacht hindurch sehr abgemüht […]; als aber das Licht des Erlösers aufstrahlte, löste sich das Dunkel auf und sein Glaube ließ ihn in der tiefsten Tiefe des Wassers das erkennen, was seine Augen nicht zu sehen vermochten. Petrus hat wirklich unter der Nacht gelitten, bis der Tag, der Christus ist, ihm zu Hilfe kam. Das ist es, was den Apostel Paulus sagen lässt: „Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe“ (Röm 13,12).

Zuletzt geändert: 1 September 2022