Mittwoch, 14. September : Hl. Ephräm

Unser Herr wurde vom Tod zertreten, doch im Gegenzug bahnte er einen Weg, der den Tod vernichtete. Er unterwarf sich dem Tod und erduldete ihn freiwillig, um ihn gegen dessen Willen zu zerstören. Denn auf Geheiß des Todes ist unser Herr „hinausgegangen und trug sein Kreuz“ (vgl. Joh 19,17). Dann aber schrie er am Kreuz und entriss die Toten der Unterwelt, obwohl der Tod sich dagegen sträubte. […] Er ist der glorreiche „Sohn des Zimmermanns“ (Mt 13,55), der auf dem Kampfwagen seines Kreuzes über den gefräßigen Schlund des Totenreichs dahinfuhr und das Menschengeschlecht in die Wohnstätte des Lebens versetzte (vgl. Kol 1,13). Das Menschengeschlecht, das durch den Baum des Paradieses in das Reich des Todes gestürzt war, sollte durch den Baum des Kreuzes in die Wohnstätte des Lebens gelangen. Jenem Holz war Bitterkeit eingepfropft worden, diesem jedoch Süßigkeit, damit wir in ihm, der daran den Tod überwand, das Haupt erkennen, dem nichts Geschaffenes widerstehen kann. Ehre sei Dir! Du hast dein Kreuz wie eine Brücke über den Tod gespannt, damit die Menschen darüber vom Land des Todes in das Land des Lebens gelangen. […] Ehre sei Dir! Du hast dich mit dem Leib des sterblichen Adam bekleidet und ihn zur Quelle des Lebens für alle Sterblichen gemacht. Ja, du lebst! Denn deine Peiniger sind mit deinem Leben umgegangen wie Sämänner: Sie haben dein Leben in die Tiefe der Erde gesät, wie man Weizen aussät, damit er selbst auferstehe und viele Körner mit ihm auferstehen lasse (vgl. Joh 12,24). Kommt, machen wir unsere Liebe weit wie ein gewaltiges und allumfassendes Weihrauchfass. Lasst uns mit Lobliedern und Gebeten den überhäufen, der sein Kreuz zu einem Weihrauchfass für die Gottheit gemacht und uns alle durch sein Blut mit Reichtümern in Fülle überschüttet hat.

Zuletzt geändert: 14 September 2022