Samstag, 10. September : Hl. Hilarius

„Wenn nicht der Herr das Haus baut, müht sich jeder umsonst, der daran baut“ (Ps 127(126),1). „Ihr seid Gottes Tempel und der Geist Gottes wohnt in euch“ (vgl. 1 Kor 3,16). Dieses Haus und dieser Tempel Gottes, der erfüllt ist von den Lehren und Gnaden Gottes, diese Wohnung, die die Heiligkeit des Herzens Gottes in sich birgt, wurde von dem Propheten so bezeugt: „Dein Tempel ist heilig, wunderbar in seiner Gerechtigkeit“ (vgl. Ps 64(65),5–6 Vulg.). Die Heiligkeit, die Gerechtigkeit und die Keuschheit des Menschen sind ein Tempel für Gott. Dieses Haus muss allerdings von Gott erbaut werden. Ein Bauwerk, das durch menschliche Arbeit aufgerichtet wird, hat keinen Bestand; was nach der Weisheit dieser Welt gegründet wird, hält nicht. Unsere eitlen Werke und aufmerksame Sorgfalt sind unnütze Wächter. Man muss anders bauen, anders dieses Haus bewachen. Man darf es nicht auf den Boden, nicht auf fließenden, flüchtigen Sand gründen; sein Fundament muss auf die Propheten und Apostel gegründet werden. Es muss mit lebendigen Steinen errichtet, durch den Eckstein zusammengehalten, durch allmähliches Wachstum zum vollkommenen Menschen und zur Gestalt des Leibes Christi gelangen (vgl. 1 Petr 2,5; Eph 2,20; 4,12–13). Es muss mit dem Glanz und der Schönheit geistlicher Gnadengaben geschmückt werden. Wenn es so von Gott erbaut wird, das heißt nach seiner Lehre, wird es nicht einstürzen. Und dieses Haus wird sich auf viele andere ausdehnen, denn was ein einzelner Glaubender aufbaut, das kommt einem jeden von uns zugute und dient der Verschönerung und dem Aufbau der himmlischen Stadt.

Zuletzt geändert: 10 September 2022