Samstag, 17. September : Hl. Amadeus von Lausanne

Er fiel in die Erde und starb und brachte reiche Frucht (vgl. Joh 12,24). Er ließ sich wie ein Samenkorn fallen, um die Menschheit als Ernte einzubringen. Selig ist der Schoß Marias, in dem solch ein Same Wurzeln geschlagen hat. Selig ist die, zu der gesagt wurde: „Dein Leib ist ein Weizenhügel, mit Lilien umstellt“ (Hld, 7,3). Ist er denn nicht wie ein Weizenhügel, dieser Schoß der Jungfrau, der sich ausdehnte durch das Wirken dessen, der in ihn hineinfiel und in dem die ganze Saat der Erlösten aufgegangen ist? Ja, der Sünde in uns gestorben, werden wir im Taufbrunnen durch das Bad der Wiedergeburt in Christus neu geboren, damit wir in ihm leben, der für alle gestorben ist. Deshalb sagt der Apostel Paulus: „Ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus (als Gewand) angelegt“ (Gal 3,27). Aus einem einzigen Samenkorn kommen also zahlreiche Ernten, aus dem Samenkorn, das aus dem Schoß der Jungfrau Maria hervorging. Man nennt ihn Weizen-„Hügel“, nicht so sehr wegen der Vielzahl der Erlösten, sondern wegen der Kraft dieses Samens; wegen der Tüchtigkeit des Sämanns mehr als wegen der Vielzahl derer, die geerntet werden. […] Er ist dein Sohn, o Maria! Er ist es, der für dich am dritten Tag von den Toten auferstanden und in deinem Fleisch über alle Himmel aufgefahren ist, um alles zu vollenden. O Selige, so bist du nun im Besitz der Freude! Dir ist zuteil geworden, was du ersehnt hast, die Krone deines Hauptes. […] Freue dich und sei fröhlich, denn er, der deine Herrlichkeit ist, ist auferstanden. Du hast dich gefreut über seine Empfängnis, du warst betrübt in seiner Passion: Jetzt freue dich über seine Auferstehung! Niemand wird dir deine Freude nehmen, denn der auferstandene Christus stirbt nicht mehr, der Tod hat keine Macht mehr über ihn (vgl. Röm 6,9).

Zuletzt geändert: 17 September 2022