Dienstag, 1. November : Balduin von Ford

Geliebte Brüder, lasst uns sorgfältig auf alles achten, was unser Gemeinschaftsleben betrifft, „die Einheit des Geistes wahren durch den Frieden, der uns zusammenhält“ durch „die Gnade Jesu Christi, des Herrn, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes“ (vgl. Eph 4,3; 2 Kor 13,13). Aus der Liebe Gottes erwächst die Einheit des Geistes; aus der Gnade unseres Herrn Jesus Christus der Friede, der uns zusammenhält, und aus der Gemeinschaft des Heiligen Geistes jene Einheit, die unerlässlich ist für alle, die ein Gemeinschaftsleben führen. […] „Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen“ (Credo). Darauf beruht meine Hoffnung, darauf meine Zuversicht, darauf meine ganze Sicherheit: auf meinem Glaubensbekenntnis. […] Wenn es mir gegeben ist, Herr, „dich zu lieben und meinen Nächsten“ (vgl. Mt 22,37–39), dann steigt meine Hoffnung hoch empor, wenngleich meine Verdienste gering sind. Ich vertraue darauf, dass durch die Gemeinschaft der Liebe die Verdienste der Heiligen mir von Nutzen sein werden und auf diese Weise die Gemeinschaft der Heiligen mein Ungenügen und meine Unvollkommenheit ausgleichen wird. […] Die Liebe weitet unsere Hoffnung bis hin zur Gemeinschaft der Heiligen, in der Gemeinschaft ewigen Lohnes. Aber dies betrifft zukünftige Zeiten: die Gemeinschaft der Herrlichkeit, die in uns offenbar werden wird. Es gibt also drei Arten von Gemeinschaft: die Gemeinschaft der Natur, zu der die Gemeinschaft der Sünde gehört […]; die Gemeinschaft der Gnade und schließlich die Gemeinschaft der Herrlichkeit. Durch die Gemeinschaft der Gnade beginnt die Gemeinschaft der Natur wiederhergestellt zu werden, und die Gemeinschaft der Sünde wird ausgeschlossen; aber durch die Gemeinschaft der Herrlichkeit wird die Gemeinschaft der Natur bis zur Vollkommenheit wiederhergestellt und der Zorn Gottes gänzlich ausgeschlossen, wenn „Gott alle Tränen abwischen wird von den Augen“ der Heiligen (vgl. Jes 25,8; Offb 21,4). Dann werden alle Heiligen „ein Herz und eine Seele“ sein und „alles gemeinsam haben“; denn Gott wird „alles in allem“ sein (vgl. Apg 4,32; 1 Kor 15,28). Damit wir zu dieser Gemeinschaft gelangen und uns in dem Einen versammeln, „sei die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes immer mit uns allen. Amen“.

Zuletzt geändert: 1 November 2022