Dienstag, 8. November : Hl. Augustinus

Bevor der Herr Jesus kam, setzten die Menschen die Ehre in sich selbst; da kam jener Mensch, damit die Ehre des Menschen gemindert und die Ehre Gottes vermehrt würde. Denn er kam ohne Sünde und fand alle in der Sünde. Wenn er so kam, um die Sünden zu vergeben, so muss Gott Gnade üben, der Mensch bekennen. Denn das Bekenntnis des Menschen ist die Niedrigkeit des Menschen, die Erbarmung Gottes ist die Erhabenheit Gottes. Wenn er also kam, dem Menschen die Sünden zu erlassen, so muss der Mensch seine Niedrigkeit anerkennen und Gott sein Erbarmen zeigen. „Er muss wachsen, ich aber abnehmen“, d. h. er muss geben, ich aber empfangen; er muss verherrlicht werden, ich aber bekennen. Es erkenne der Mensch seine Stellung und bekenne Gott und höre den Apostel, wie er zu dem hochfahrenden und übermütigen Menschen, der sich erheben möchte, sagt: „Was hast du denn, was du nicht empfangen hast? Wenn du es aber empfangen hast, was rühmst du dich, als hättest du es nicht empfangen“ (1 Kor 4,7). Es erkenne also der Mensch, dass er empfangen hat, er, der sein nennen wollte, was ihm nicht gehört, und verdemütige sich; denn es ist gut für ihn, dass Gott in ihm verherrlicht wird. Er soll in sich selbst abnehmen, damit er in Gott zunehme.

Zuletzt geändert: 8 November 2022