Freitag, 25. November : Hl. Gregor der Große

„Seht euch den Feigenbaum und die anderen Bäume an: Sobald ihr merkt, dass sie Blätter treiben, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr (all) das geschehen seht, dass das Reich Gottes nahe ist.“ Es ist, als wolle unser Erlöser klar zum Ausdruck bringen: „Wenn man das Nahen des Sommers an den Blättern der Bäume erkennt, so kann man auch an dem Verfall der Welt erkennen, dass das Reich Gottes nahe ist.“ Diese Worte zeigen uns deutlich, dass die Frucht der Welt ihr Verderben ist; sie wächst nur, um zu fallen; sie treibt nur Knospen, um alles, was Knospen angesetzt hat, dem Untergang zu weihen. Zu Recht wird das Reich Gottes mit dem Sommer verglichen; denn dann verziehen sich die Wolken unserer Traurigkeit, und die Tage des Lebens werden im Glanz der ewigen Sonne erstrahlen. […] „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.“ Nichts im Bereich der materiellen Dinge ist beständiger als Himmel und Erde, und auf Erden ist nichts vergänglicher als ein gesprochenes Wort. […] Wenn der Herr erklärt: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen“, will er damit sagen: „Alles, was um euch herum von Bestand ist, hat keinen Bestand vor der Ewigkeit, und alles, was bei mir zu vergehen scheint, ist in Wirklichkeit unveränderlich und unvergänglich; denn meine Worte, die verklingen, drücken Gedanken aus, die bleiben und unveränderlich sind“? […] Also, meine Brüder, hängt euer Herz nicht an diese Welt, die, wie ihr seht, nicht von Bestand ist. Macht euren Geist an dem Wort des Apostels Johannes fest, mit dem er uns warnen will: „Liebt nicht die Welt und was in der Welt ist! Wer die Welt liebt, hat die Liebe zum Vater nicht“ (1 Joh 2,15).

Zuletzt geändert: 25 November 2022